Transparency Report 2013 von Evernote
Zwar hat Evernote (aktuell über 100 Millionen Nutzer) im Unterschied zu Facebook seinen europäischen Sitz nicht im datenschutzrechlich schwachen Irland – eine 100%-Tochter hat den Sitz in Zürich – und übernimmt auch eine Reihe von Garantien, z. B. dass das Unternehmen keinerlei Rechte an den Daten beansprucht, diese – im Unterschied zu sozialen Netzwerken – nicht an Dritte verkauft, jederzeit für uneingeschränkte Export-Möglichkeiten sorgt usw. (gerade aktualisiert), aber natürlich muss das kalifornische Unternehmen – wie deutsche Firmen ebenfalls – z. B. richterlichen Beschlüssen nachkommen. Diese werden im Transparency Report veröffentlicht: 2013 gingen 7 solcher Anfragen ein, in 3 Fällen akzeptierte Evernote die Anfragen und gab die Daten weiter (welche Angaben Evernote gegenüber Behörden macht, steht hier).
Eine Sonderstellung nehmen die Anfragen von Regierungsbehörden ein, wenn diese als Begründung die „nationale Sicherheit“ nennen. In diesem Fall dürfen US-Firmen nicht die exakte Anzahl solcher Anfragen veröffentlichen, sondern dürfen nur „von – bis“-Zahlen nennen. Die kleinste Einheit ist, wenn ich es richtig sehe, wohl 250, so dass ein Unternehmen schreiben kann: „zwischen 0 und 250 Anfragen erhalten“, ob das dann gar keine Anfragen, 5 oder 249 waren, geht daraus nicht hervor. Evernote lässt auf der Seite durchblicken, dass das Unternehmen mit diesem Zwang zur Verschleierung nicht sehr einverstanden ist.
Das nur mal als kleines Schlaglicht – dass NSA und vor allem auch unsere „Freunde“ in England und Frankreich jenseits von offiziellen Anfragen agieren – man darf wohl angesichts diverser Vorfälle, z. B. bei dem Presseorgan „The Guardian“, sagen: bewusst und gezielt Gesetze brechen – ist bekannt.