Dateiablage mit 3 Fingertipps (Android)
Bei den Bildungspunks ist unter der Überschrift „Daten-Ablage: im Internet, auf USB, Evernote & Co, sonst wo? Was bringt welche Vorteile!?“ gerade eine interessante Blogparade angelaufen. Ein Thema, das natürlich auch für Evernote-Anwender immer eine interessante Sache ist – daher hier der Verweis auf die Artikelserie. Da sind überraschende Anregungen dabei: Franz Albers etwa – „MarPadBlog: Neue Medien am Gymnasium“ – befestigt seine Speicherbox z. B. im Keller an der Decke, damit sowohl Feuer als auch Wasserschäden die Daten nicht gefährden.
Überhaupt zeigen die ersten Artikel, dass die Autoren/Autorinnen ihre Daten bevorzugt auf eigenen Speichermedien lagern, z. B. auf kleinen NAS-Systemen, und ungern Schülerdaten über eine Cloud synchronisieren würden. Das macht natürlich im Schulbereich Sinn und ich habe mal kurz ausprobiert, wie ich den „Transportweg“ ohne Cloud gestalten würde. Mein Szenario:
– Die Sache soll nach Möglichkeit mit jedem Speichermedium funktionieren, das im heimischen Netzwerk freigegeben ist (PC-Verzeichnis, FritzBox, Medienbox, NAS usw.).
– Zum Einsatz soll ein einfaches Android-Gerät kommen, das intern wenig Speicher hat, aber mit einer SD-Karte ausgerüstet ist.
– Es soll schnell gehen.
Typischer Alltagsfall: Beim Frühstück erinnert man sich an das geänderte Arbeitsblatt, das zwar dank automatischer Sicherung auf dem Speichermedium liegt, das man aber nicht überspielt hat. Mit wenigen Fingertipps soll es auf der Android-Speicherkarte landen.
Einsatz eines universellen Dateimanagers
Zwar bringt mein NAS von Synology eigene Apps mit, aber der Dateimanager hat nur rudimentäre Funktionen. Mit „Gehangel“ wäre zwar alles zu lösen, aber eigentlich geht es wesentlicher eleganter mit guten Android-Dateimanagern. Vor allem: Diese können sehr unterschiedliche Medien gleichzeitig verwalten und lassen sich umfangreich allen Bedürfnissen anpassen. Da ich den „ES File Explorer Pro“ ohnehin auf dem Android-Gerät einsetze, habe ich es damit gelöst – klappt sicher auch mit anderen Managern.
Im Bereich „Netzwerk“ wird meine Synology angezeigt, Anmeldedaten eingeben und speichern. Damit ist Teil 1 bereits erledigt.
Nun zum Ordner mit den Unterrichtsmaterialien gehen – hier: „Schuljahr1617“, diesen gedrückt halten, damit er markiert wird. Das Kontextmenü aufrufen und die beiden Punkte auswählen: „Den Favoriten hinzufügen“ und „Startseite hinzufügen“. Mit „Favoriten“ wird der Ordner in einer Liste von Lesezeichen innerhalb des Dateimanagers aufgenommen. Mit „Startseite“ landet die Verknüpfung zu diesem Ordner gleichzeitig auf dem Homescreen (siehe Abbildung oben). Mit jedem dieser Shortcuts bin ich also sofort im richtigen Verzeichnis.
Die gleichen Schritte werden nun für den gewünschten Ordner auf der Speicherkarte wiederholt, den ich diesem Beispiel „SD-Schuljahr1617“ genannt habe. Im Idealfall doppelt man hier die Verzeichnisstruktur seines PC-Pfade, also z. B. die Unterverzeichnisse „7Jg-Biologie/Arbeitsblätter“ usw.
So, die Vorarbeiten sind damit getan. Künftig genügt ein Fingertipp auf die Ordner-Verknüpfung und man sieht sofort die gespeicherten Materialien:
Man könnte nun zunächst eine Vorschau des Dokuments aufrufen, sofern man sich nicht ganz sicher ist, ob es sich um das gewollte Material handelt. Falls ja, so hält man einfach den Dateinamen länger gedrückt, die üblichen Auswahl-Kästchen erscheinen. Nun nur noch auf das obere Kopiersymbol tippen und der erste Teil des Kopiervorgangs ist ebenfalls erledigt. Nun den Shortcut seines Zielverzeichnisses tippen, dort erscheint oben ein Einfügesymbol – und die Dokumente sind auf der SD-Karte gespeichert.
Wenn man möchte, kann man nun natürlich noch eine Reihe von Verfeinerungen vornehmen. Man reserviert in seinem Launcher z. B. einen Homescreen für jene Ordner, mit denen man es besonders häufig zu tun hat. Dabei kann man auch „mischen“, also z. B. einen Dropboxordner aufnehmen, den man mit seinen Fachkollegen teilt:
Hier versteckt sich unter „Bio-Projekt“ ein Dropbox-Ordner, der aber ebenfalls über den ES-Dateimanager verwaltet wird. Beim Fingertipp öffnet sich also die gleiche Ansicht mit den gleichen Auswahlmöglichkeiten wie bei den anderen Ordnern. Und das bedeutet: Wenn Ihre Kollegen/Kolleginnen z. B. Dropbox oder Google Drive usw. nutzen, so können Sie direkt aus Ihrem Speichermedium Materialien in die Cloud ziehen, ohne dass Sie Ihren privaten Speicherplatz über das Netz zugänglich machen müssten. Umgekehrt: Wenn z. B. in den geteilten Ordner ein Kollege ein interessantes Arbeitsblatt einstellt, so können Sie dieses auch mobil auf kurzem Weg in Ihre Ordnerstruktur einbinden.
Im Android-Dateiexplorer X-plore https://play.google.com/store/apps/details?id=com.lonelycatgames.Xplore&hl=de kann man schon in der Free-Version FTP und Cloud-Dienste einbinden. Durch die sog. Zweifenster-Baumansicht kann man bequem Dateien hin und her kopieren. Selbst angelegte Lesezeichen erleichtern das Vorgehen ungemein.
Wer im WLAN einen Transfer via Internet-Browser, oder SFTP wünscht ’spendiert‘ sich die Vollversion.
Danke für den Hinweis!