Evernote auf dem Sprung in den Club der Milliardäre

Laut US-Medienberichten könnte Evernote den Sprung in die Kreise jener Unternehmen schaffen, deren Wert auf eine Milliarde Dollar und mehr geschätzt wird. In Zeiten von eher fragwürdigen Einordnungen wie bei Facebook, Twitter und Instagram sieht die Sache bei Evernote allerdings deutlich solider aus: Das Unternehmen gibt es seit etwa 2002, die Evernote-Software ging – je nach Beta-Stadium, zwischen 2005 und 2008 an einen größeren Markt.

In all seinen Interviews macht Phil Libin, der CEO von Evernote, einen fast schon „schwäbisch-konservativen“ Eindruck, vergleichbar etwa mit jenem Dübel-Hersteller, der in diesem Ländle ein weltumspannendes Unternehmen durch Einfallsreichtum und Zähigkeit erreicht hat. Evernote will keinen Hype erzeugen, Evernote will Rücklagen bilden, Evernote will auf lange Zeit planen usw. usw. Die überschaubare 150-Personen-Crew, deren Mitarbeiter immerhin als kleines Bonbon eine Haushälterin gestellt bekommen, hat schon jetzt mehr Geld, als sie braucht. Es scheint so, dass Libin sich jeden Schritt gut überlegt.

Was am meisten erstaunt, ist, dass eine Software, die auf den ersten Blick einen eher „trockenen“ Eindruck macht, derart viele Anhänger gewinnen kann. Aber „sexy“ sein ist nicht alles, wie der Konkurrent Springpad vor ein paar Tagen bewiesen hat. Springpad ist grundsätzlich gesehen auch eine gute Notizverwaltung, die inzwischen sehr „hipp“, bunt und modern im Browser und auf dem Tablet aussieht. Nur wurde in der neuesten Version z. B. schlicht und einfach bei der iPad-App der Textnotizen-Speicher-Button „vergessen“ – man muss die App abwürgen und neu starten. Da nützt auch das ganze hübsche Äußere nichts – Zuverlässigkeit zahlt sich auf Dauer aus.

Ein aktueller und empfehlenswerter Artikel zum Milliardendeal von Evernote findet sich auch bei netzwertig.com.

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