Evernote im Kiosk-Mode betreiben
Die c’t-Ausgabe 1/2016 gibt unter der Überschrift „Coole Tablet-Projekte“ Anregungen für Tablets, die „ausgedient“ haben. Gleichgültig, ob man eine Android-Variante mal bei Aldi erworben hat oder das iPad 2 in der Ecke liegt – Einsatzmöglichkeiten gibt es genügend. Und Evernote läuft ja seit vielen Jahren auch unter alten Betriebssystem-Versionen tadellos – also lässt sich damit eine Idee besonders gut umsetzen: alte Tablets als Info-Tafeln zu benutzen. Egal, ob das kleine Café um die Ecke, die 2-Zimmer-Pension, die Versicherungs-Vertretung, der Mini-Buchladen, die Physiotherapie-Praxis – ohne Programmierkenntnisse lässt sich das Vorhaben umsetzen. Es genügt dafür der kostenlose Account. Und man kann die Tafel sogar „fernwarten“ – einfach auf seinem Smartphone den Inhalt einer Evernote-Notiz ändern, schon aktualisiert sich die Information auf dem Tablet automatisch.
Fall 1: Tablet ist „hinter Glas“
Sofern das Tablet z. B. im Schaufenster steht, ist die Sache recht problemlos: In einer Evernote-Notiz die gewünschten Informationen beliebig formatieren – z. B. mit großer und bunter Schrift, ein Foto dazu, diese Notiz aufrufen und auf die ganze Fläche vergrößern. [1] Ändert man den Inhalt der Notiz, z. B. durch eine neue Preisangabe oder durch das Auswechseln eines Fotos, so aktualisiert sich die Notiz automatisch nach einigen Sekunden.
Fall 2: Tablet ist offen zugänglich
In vielen Fällen wird man seine „Info-Tafel“ allerdings offen aufstellen, z. B. im Wartezimmer, auf einer Theke an der Rezeption oder in Augenhöhe. Da möchte man nicht, dass Besucher etwas verstellen. Das Zauberwort heißt „Kiosk-Mode“. Der ist in den Betriebssystemen ab iOS 6 und Windows 8 „eingebaut“ – bei Android kann man entsprechende Funktionen via Apps nachrüsten. Insbesondere unter iOS gibt es sehr viele Einstellmöglichkeiten: Will man Berührungen erlauben oder ganz abstellen, sollen Tasten blockiert werden, will man nur einzelne Bildschirmbereiche aussparen usw. Das alles wird über einen Passcode oder via Fingerabdruck geschützt.
Die erwähnten Einstellungen können sehr komfortabel mit ein paar einfachen Fingertipps vorgenommen werden. Da Apple selbst eine sehr ausführliche Beschreibung zum Vorgehen ins Netz gestellt hat, kann ich mir eine entsprechende Anleitung ersparen. Wenn man alles unterbindet, so bleibt alleine die aufgerufene Evernote-Notiz sichtbar. Man könnte aber auch Bewegungen innerhalb von Evernote gestatten, falls man z. B. ein ganzes Info-Notizbuch für die Gäste erstellt hat. Ein Beispiel dafür wäre ein Notizbuch für Tagesausflüge. Die Einzel-Notizen „Montag“, „Dienstag“ usw. können aufgerufen werden. Das Gerät unterbindet hingegen den Aufruf des Home-Bildschirms oder das Starten einer anderen App.
Wie bereits gesagt: Man kann für diese Werbezwecke einen gesonderten und kostenlosen Evernote-Account erstellen, so dass zu keiner Zeit private Notizen sichtbar sind.
Übrigens: Falls man den Notizinhalt direkt am ausgestellten Gerät ändert, so kann man mit einem kurzen Siri-Befehl die Sperre (de)aktivieren – „Geführten Zugriff einschalten“ genügt.
[1] Sofern der obere Rand mit den Editier-Icons stört, den Präsentationsmodus von Evernote starten.