Evernote mit Shortcuts und Makros optimieren

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Befehle auf Tastendruck

Evernote kann man recht flott mit bereits eingebauten Tastenkombinationen steuern, z. B. erzeugt STRG+Shift+C (für „Checkmark“) die Todo-Box im Editor, mit STRG+Shift+“_“ erhält man eine durchgezogene Linie, ALT+Shift+D setzt das aktuelle Datum und die Uhrzeit ein usw. Solche Tastenkombinationen sind natürlich nur in Maßen hilfreich, wenn man sich nicht gerade als Gedächtniskünstler bewerben oder seine Finger verknoten will. So könnte man zwar mit STRG+Shift+ALT+B die Notizbuchliste aufrufen, aber in diesem Fall ist man mit dem einfachen Mausklick besser bedient. Doch es gibt noch weitere Wege, mit Tasten Arbeitsabläufe zu automatisieren.

Favoriten-Shortcuts

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schnell erstellt

Die Favoriten-Shortcuts lassen sich recht gut merken, denn in der Liste, die man selber per einfachem Drag’n Drop ordnet, erhalten die Punkte automatisch STRG+1 bis STRG+0 von Evernote zugewiesen. Im abgebildeten Beispiel erhält man also mit STRG+1 alle Notizen, die man diese Woche erstellt oder geändert hat, mit STRG+2 die Notizen dieses Monats usw. Da man gespeicherte Suchvorgänge sehr komplex gestalten kann – Terminsetzungen, Todo-Kästchen, Schlagwörter usw. können in die Befehlszeile aufgenommen werden – erhält man durch dieses einfache Verfahren das Abarbeiten ganzer „Befehlsketten“, für die man nur zwei Tasten zu drücken hat.

Makro-Rekorder

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Aufzeichnung eines Makros

Nicht immer muss es sich um komplizierte Abläufe handeln – oft ist es auch eine wirkliche Erleichterung, wenn häufig benötigte Befehle verkürzt werden können. Ich benötige z. B. sehr oft den  einzelnen Notizen-Link, um diesen in externen Programmen wie Todoist, Google-Kalender oder in Word einzusetzen. Allerdings muss ich beim Erzeugen dieses Links daran denken, die STRG-Taste gedrückt zu halten, da – außerhalb von Evernote – sonst aus dem „evernote://…“ ein „https://…“ wird, was einen unnötigen Zwischenschritt beim Aufruf des Links bedeutet (sowohl Windows als auch iOS haben ja kein Problem mit dem korrekten Interpretieren des „evernote://…“-Links). Da meine Tastatur – eine Razer Blackwidow Chroma [1] – an der Seite zusätzliche Makro-Tasten aufweist, musste ich die Abfolge nur einmal aufzeichnen. Jetzt genügt es, wenn ich diese Makrotaste kurz antippe – und schon ist der richtige Link in der Zwischenablage – sehr bequem. Heute lassen sich viele Tastaturen neu belegen, aber es gibt auch genügend kostenlose Software-Tools, die diese Aufgabe übernehmen können. Empfehlenswert ist hier z. B. das deutschsprachige Programm „Makro“ von Marina Hintenaus.

Zusätzliche Kürzel aktivieren
Zwar können viele Makro-Tools auch die Position des Mauszeigers auswerten, aber nicht immer fährt man damit gut, da vielleicht andere Fenster aktiviert sind oder die Fenstergröße eine Rolle spielt. Der Weg über das „Nacheinanderdrücken“ einzelner Buchstabentasten ist oft erfolgreicher. Vielen Evernote-Anwendern ist unbekannt, dass sie solche zusätzlichen Kürzel temporär aktivieren können: dazu hält man kurz die ALT-Taste gedrückt und lässt diese anschließend wieder los – plötzlich sind die Anfangsbuchstaben im Menü unterstrichen. Drückt man nun ein „N“ für das Notizen-Menü, dann sind auch hier die weiteren Unterpunkte unterstrichen. Auf diese Weise hangelt sich jeder Makro-Recorder präzise durch die Menü-Befehle.

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Menü-Kürzel einblenden

AutoHotkey-Skripte in EXE-Dateien umwandeln
Etliche Tastaturen erlauben es zwar, externe Anwendungen zu starten, aber nicht immer können Startparameter einem Aufruf mitgegeben werden. In diesen Fällen ist es oft besser, wenn man ein „eigenständiges“ Programm starten kann. Über die außerordentlich umfangreiche Skript-Sprache „AutoHotkey“ und wie man mit dieser an vielen Stellen Evernote anpassen kann, habe ich ja schon öfter berichtet. Diese bringt ein kleines Zusatztool mit – Ahk2Exe. Damit kann man einzelne Skripte in verschiedene EXE-Dateien umwandeln und diese dann via Tastatur aufrufen. So ist es z. B. möglich, ein Skript zu schreiben, das ein neues Projekt-Notizbuch samt Blanko-Templates erzeugt, daraus wird dann eine Datei „ProjektNeu.exe“, die man via Hardware-Taste startet.

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Ahk2Exe einsetzen

[1] Zum Glück haben die Gamer vor einiger Zeit den Wert mechanischer Tasten (Stichwort: alte Cherry-Tastaturen) erkannt, so dass man heute im E-Sport-Bereich sehr gute Tastaturen erhält. Ich spiele nicht, möchte aber bei langen Texteingaben ermüdungsfrei und vor allem schnell (momentan bei mir: ca. 380 Anschläge/Minute) tippen, da sind derartige Tastaturen einfach unschlagbar (daher auch keine Stealth-Edition, neben dem taktilen Feedback erhält man so auch ein akustisches Feedback, das nützlich für einen sehr gleichförmigen Schreibfluss ist – und einen ein wenig in die Zeit der Schriftsteller mit Schreibmaschinen zurück versetzt 😉 ). Im Falle meiner Blackwidow Chroma kann nicht nur jede Taste mit dem RGB-Spektrum beleuchtet werden, jede Taste lässt sich auch absolut getrennt konfigurieren und mit Makros belegen.

 

 

 

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