InoReader – Feedreader mit Evernote-Anschluss (Web)
Unter den Feedreadern, die per Browser lesbar sind, dürfte Feedly ganz vorne stehen. Für Evernote-Anwender, die gerne einzelne Artikel in ihrem Archiv aufbewahren möchten, hat er allerdings einen entscheidenden Nachteil: für die direkte Evernote-Übergabe ist die Pro-Version erforderlich – und die kostet 45 Dollar im Jahr. Nun kann man zwar über Umwege – Mail-Versand, speichern in Pocket oder den IFTTT-Dienst – kostenlose Lösungen finden, aber die sind nur bedingt befriedigend. Denn auch eine so wichtige Funktion wie die Suche bedarf des Pro-Accounts.
Daher lohnt es sich vielleicht, einen Blick auf den ausgezeichneten InoReader mit seiner deutschprachigen Benutzeroberfläche zu werfen, denn bei dem ist Evernote dabei … und Pocket … und die Suche über alle Artikel … und Tastenkürzel … und – na, halt eine Menge Funktionen. Die Ansichten lassen sich nach vielen Kriterien einstellen: Ob eher nüchtern und tabellenartig, kontrastreich, mit Tastenbedienungen usw. Zu viel, um alles aufzuzählen, aber hier geht es ja vor allem um die Möglichkeiten der Evernote-Schnittstelle.
Was InoReader ähnlich wie Feedly Pro macht: Wenn man einen Artikel an Evernote sendet, erhält das Evernote-Notizblatt das Schlagwort, das man im Reader vergeben hat. Man kann aber auch in InoReader eine Liste seiner Evernote-Notizbücher aufrufen und an Ort und Stelle die Einordnung vornehmen. Besonders interessant: Für die
Dienste, mit denen man teilt – wie Evernote und Pocket – werden eigene Ordner angelegt. Klickt man also irgendwo in seinen Feeds auf den Elefanenkopf, wird nicht nur der Artikel an Evernote übergeben – es entsteht auch eine Liste aller Einzelartikel, die man an Evernote verschickt hat.
Besonders ausgefuchst sind die Möglichkeiten, Regeln zu erstellen (ähnlich der Weiterleitungsregeln, die man von Mailprogrammen kennt). So könnte man die Regel definieren, dass neue Artikel, die im Titel das Wort „Evernote“ aufweisen und/oder im Text den Begriff „Dokumentenmanagement“ automatisch ein Schlagwort zugewiesen bekommen (z. B. „später lesen“). Sichtet man später die Resultate und möchte den ein oder anderen Beitrag in Evernote archivieren, so ist bereits das passende Schlagwort vergeben.
Weiterhin gibt es noch eine Android-App dazu – und eine kleine Einschränkung muss man machen. Auch bei InoReader gibt es Pro-Versionen gegen Geld, allerdings fürfte die kostenlose Variante zumindest allen Anwendern ausreichen, die einer „ungelesene-Artikel-Anzahl“ von 1.000 zufrieden sind, danach geht es für 30 und 50 Dollar Jahresbeitrag weitere Funktionen.
//Edit: gerade bei meinem iPad-Lieblingsreader „Mr. Reader“ nachgeschaut – auch der lässt sich mit InoReader synchronisieren!
Gerade gestest und für gut empfunden 😉
Noch eine Frage: Kann man die Stichworte von Evernote an inoreader übergeben/importieren?
Hallo Herbert,
danke für diesen Tipp! Damit geht für mich eine monatelange Durststrecke zu Ende. Ich habe die ganze Zeit mit den FeedReadern a la Feedly gearbeitet, die alle auf dem alten GoogleReader basieren. Seit Beginn habe ich immer wieder Probleme, dass mobil geteilte Texte auf Evernote zwar ankommen, aber immer nur mit „wird ausgeschnitten“ – und dann passiert nichts mehr. Auch der Support ist ratlos. Monatelang musste ich jede geteilte Notiz auf dem PC nachbearbeiten.
Nun habe ich den Inoreader eingerichtet (und nichts übernommen!) – und siehe da: alle Notizen sind sofort 1:1 verfügbar. Uff …
Offenbar ist es wohl so, dass Evernote Probleme mit den herkömmlichen Feedreadern hat, die auf dem alten Google-Account beruhen. Ich habe mittlerweile etwa zehn verschiedene Reader ausprobiert, immer mit den gleichen Fehlern. Mit dem Inoreader scheint das nun Geschichte zu sein, denn bisher klappt alles. Ein bisschen doof ist, dass als Schlagwörter die Überschriften der jeweiligen Abonnements übernommen werden – aber damit kann man leben …
MfG
Volker