Inventarerfassung für Versicherungsfälle
Die Stammleser kennen ja bereits Horst vom Blog „Hastenichgesehen„, der seit vielen Jahren Evernote sehr systematisch nutzt. Ich erhielt folgende Mail von ihm:
„Momentan erfasse ich das Inventar in unserem Haus, da ich eine neue Hausratversicherung abgeschlossen habe (wegen E-Bike, Bankschließfach und unbegrenzter Versicherungssumme). Laut der Sachbearbeiterin sind im Schadensfall Belege zu den versicherten Gegenständen (Fotos und Bezeichnungen, Rechnungen) ein großer Vorteil. Ich war schockiert, was für Beträge da im Schadensfall zusammen kommen können. Und wenn man sich dann nicht mehr an die Sachen erinnert (auch weil sie in irgendwelchen Ecken, Schubladen, Schränken, Kartons … schlummern – oder auch weil die Altersdemenz zuschlägt), ist die Versicherung irgendwann aus der Zahlungspflicht. Diese Sachen hat im letzten Jahr ein Nachbar wegen eines Kellerbrands regeln müssen (Rauch zog durch das ganze Haus und hat fast alles unbrauchbar gemacht), der davon ein Lied singen kann.
Also habe ich jetzt mit einer Inventaraufstellung in Evernote begonnen, zum Teil sind die Unterlagen dort ohnehin schon gespeichert. Vorhandene Belege werden in das neue Notizbuch – „Archivinhalt“ – kopiert und mit Bildern (via Web Clipper oder eigene Fotos) ergänzt. Die Notizen haben immer die Artikelbezeichnung im Titel. Momentan synchronisiere ich mit meinem Smartphone immer den Zwischenstand, so dass ich rasch sehe, was ich schon erfasst habe. Dann werden Zimmer für Zimmer Fotos aufgenommen, auch von den offenen Schubladen/Schranktüren (damit man sich ggf. daran erinnert, was drin war). Von möglichst vielen Teilen nehme ich Einzelfotos auf. Ich habe jetzt schon so um die 2000 Notizen im Evernote-Notizbuch „Archivinhalt“ :-)“
Noch einige Ideen von meiner Seite dazu:
- Schlagwörter sind sicher hilfreich, z. B. könnte man „Standorte“ wie „Schlafzimmer“, „Keller“ usw. verwenden. Oder „teuer“, „Kleinkram“, damit man sich in der Hektik der Schadensmeldung nicht mit unwichtigen Dingen aufhält, sondern rasch überschlagen kann, wie hoch die Schadenssumme ist.
- Während der ersten Erfassung, die man vielleicht „an einem Stück“ durchführt, das Standardnotizbuch ändern. Also z. B. von „Eingang“ auf „Archivinhalt“. Auf diese Weise landen automatisch alle Fotos, Webclips, Scans usw. der nächsten Stunden gleich im richtigen Notizbuch (danach kann man es ja wieder zurück stellen).
- Eine Schadensmeldung lässt sich mit einer solchen Inventarliste ausgesprochen rasch erstellen: Entweder filtert man die Gegenstände z. B. nach „Keller“ – oder man vergibt rasch ein Schlagwort wie „Schaden“ bei den betroffenen Gegenständen.
- Eine Überlegung ist es auch wert, sich eine entsprechende Vorlage mit wenigen Begriffen zu basteln – dann bleibt die Erfassung einheitlich. Diese Vorlage könnte auch standardmäßig ein Ankreuzkästchen enthalten. Im Ernstfall muss man später noch Häkchen setzen und hat seine Auswahl getroffen.
- Scans von Quittungen können direkt den Fotos beigegeben werden, so dass man einen Beleg hat und auch der Zeitwert sich genau ermitteln lässt.
- Für den Versicherer hat man per Druck-Funktion rasch die Liste erstellt. Oder man druckt in eine PDF-Datei und kann diese fix und fertig an den Versicherer senden bzw. der Polizei übergeben.
- Bei einem größeren Schaden, der vielleicht auch PC und Sicherungs-Festplatten in Mitleidenschaft zieht, wird man froh sein, dass man alle Infos dennoch sofort über die Evernote-Server abrufen kann. Eine Alternative wäre, ein lokales Notizbuch zu erstellen (wie man dennoch mobil z. B. die Fotos der Gegenstände in solche Notizbücher einpflegen kann, habe ich an anderer Stelle beschrieben). Dann muss man sich allerdings etwas einfallen lassen, wie man im Ernstfall an diese Datei heran kommt (manche haben einen „Notfall-Stick“ mit den wichtigsten Daten an einer „griffbereiten“ Stelle – aber was, wenn die Sache passiert, während ich mal eben im Baumarkt bin?).
Hallo eine Frage, ich bin Versicherungsmakler und finde den Artikel „Inventarerfassung für Versicherungsfälle“ interessant und würde gerne diese meine Kunden zur Verfügung stellen. Gibt es da eine Vorlagedatei ? Danke für die Infos
Eine Evernote-Notizenvorlage (ENEX-Format) hat Horst gerade gebastelt. Wird demnächst im Blog-Menüpunkt „Vorlagen“ downloadbar sein. Eine Weitergabe des Artikels ist kein Problem, so lange keine Änderungen vorgenommen werden und der Link zu diesem Blog erhalten bleibt.
Hallo Herbert,
ist die Vorlage schon downloadbar ?
Herbert hat wohl noch einiges anderes zu tun – ich finde hier im Blog auch noch nix.
Aber … bei mir http://www.hsw2.de/noch-mehr/downloads/ kannst Du auch die kleine Vorlage unter „Evernote-Vorlagen.zip“ downloaden. Bei Fragen … einfach bei mir melden.
Vielen Dank. Bei Fragen melde ich mich bei Dir.