Kostenloses ScanSnap-Update: Scannen ohne Computer
Wow! Dieses Firmware-Update für die ScanSnap-Serie lohnt sich wirklich: Scannen ohne Computer, automatische Erkennung der Vorlagen, intelligente Benennung der Dokumente, Nutzung unterschiedlicher Cloud-Dienste usw. usw. – einfach prima! Vor allem: Funktioniert auch mit den älteren Modellen. Und ist in wenigen Minuten eingerichtet. Aber der Reihe nach.
1. Nutzung der ScanSnap-Cloud-Funktion nun auch in Deutschland möglich
Die ScanSnap-Cloud wurde in den USA und in Kanada bereits im Sommer vorgestellt. Allerdings wurden Geräte außerhalb dieser Regionen bisher nicht mit dem notwendigen Firmware-Update versorgt. Ich hatte die Sache immer wieder probiert, aber sogar mit einer VPN-Umleitung war da nichts zu machen. Seit heute klappt es offensichtlich auch bei uns (ausprobiert habe ich es mit meinem ScanSnap ix500), die offizielle Einführung ist wohl für den Dezember geplant. Wer also sichergehen möchte, sollte sich zunächst beim Hersteller vergewissern, ob man noch warten sollte.
Wichtig: Es handelt sich nicht um das übliche Treiber-Update. Vielmehr erhält die Firmware ein Update, das dem Gerät ganz neue Funktionen verpasst.
2. Was ist so „toll“ an diesem Update?
Bei der ersten Presseveröffentlichung hatte ich zunächst gedacht: Ach nö, noch eine zusätzliche Cloud? Adobe hat eine, die Telekom hat eine, meine Uni hat eine … das bringt doch nichts. Beim zweiten Blick zeigte sich aber, dass sich dahinter die Möglichkeit verbarg, Dokumente an unterschiedliche Cloud-Anbieter zu senden – also auch an Evernote. Schon mal gut, aber das konnte man bisher ja auch. Das stimmt – allerdings musste man zusätzlich zum Scanner PC oder Notebook anwerfen, damit der ScanSnap-Manager seine Dienste verrichtet.
Ab sofort ist das nicht mehr notwendig: Einfach Dokument in den Scanner legen und die Taste drücken. Der Scan wird sofort über das WLAN an jene Cloud-Dienste geschickt, die man bei der Einrichtung konfiguriert hat. Beispiel: Man stellt den Scanner im Flur auf, holt die Post aus dem Briefkasten, legt sie kurz in den Schacht – und kawumm sind die PDF-Dateien in Evernote gelandet, ohne dass man erst einen PC einschalten müsste. Durch die hohe Geschwindigkeit von ScanSnap dauert das Einscannen auch vieler Seiten nur wenige Sekunden – im Zug kann man dann in Ruhe auf seinem mobilen Gerät die Post durchgehen.
3. Kann das Update noch mehr?
Oh ja! Auch die Verteilung auf unterschiedliche Cloud-Dienst, Erkennung des Dokumententyps, smarte Datei-Benennung usw. sind dabei:
a) Cloud-Verteilung nach Dokumenten-Typ
Zunächst übernimmt es jene Dokumenten-Erkennung, die früher nur die Evernote-Edition des Geräts beherrschte: Während des Scans wird der Dokumententyp erkannt: So werden Quittungen in Evernote automatisch in einem Evernote-Notizbuch „Receipts (Quittungen)“ [1] gesammelt, Briefe landen im Notizbuch „Documents“ usw. Vor allem aber: Man kann für jede Kategorie einen separaten Cloud-Dienst einstellen: Fotos z. B. nach Google-Drive, Rechnungen zu Evernote usw. Natürlich ist das nur eine grobe Einordnung, da ScanSnap sich an dem Format der Vorlage orientiert (längliche Papierstreifen von Quittungen, Farbaufnahmen als Fotos usw.).
b) Smarte Datei-Benennung
ScanSnap-Cloud analysiert zusätzlich den Inhalt – und das macht der Dienst wirklich gut. So wurde z. B. eine Handwerkerrechnung von mir in das Evernote-Notizbuch „Dokumente“ eingeordnet, da diese im DIN-A4-Format vorlag. Aber vergeben wurde der Dateiname „20160811_Rechnung.pdf“. Also wurde der Inhalt (evtl. durch Tabellen und Zahlen) als „Rechnung“ identifiziert. Zusätzlich wurde aber auch das Rechnungsdatum erkannt. Den Scan habe ich ja am 15. 11. vorgenommen – der Dateiname zeigt aber den 11.08.2016 [2]:
Legt man andere Dokumente im DIN-A4-Format ein, so versucht ScanSnap, besondere „Merkmale“ zu erkennen. Dann wird für den Dateinamen z. B. ein Teil der Anschrift genommen oder die Überschrift einer Webseite, wenn man diese ausgedruckt hatte usw. In der Konfiguration der ScanSnap-Cloud kann man diese automatische Erkennung aber auch abschalten und eigene Zusammensetzungen aus Name und Datum vorgeben.
Weitere Hinweise
- Für die Einrichtung des Firmware-Updates benötigt man das USB-Kabel (selbst wenn man sonst über WLAN scannt). In knapp 5 Minuten sollte aber alles erledigt sein, und man kann das Kabel wieder verstauen.
- Sie können weiterhin den gewohnten Scanmanager am PC mit allen Profilen nutzen – dann leuchtet die Taste in blauer Farbe. Möchten Sie alternativ den neuen Modus nutzen, so müssen Sie den Scanmanager beenden – die Taste leuchtet dann nur noch in der oberen Hälfte bläulich, die untere Hälfte erhält einen Anstrich in Rosa.
- Sobald Sie den Computer ausschalten, wechselt der ScanSnap in den neuen Modus mit der entsprechenden Farbgebung.
- Die ScanSnap-App (iOS) hat bereits jetzt ein Update erhalten, so dass z. B. ein Sync mit Dropbox möglich ist. Vermutlich wird es nach der offiziellen Einführung in Deutschland aber eine erweiterte Version der App geben.
Feine Sache für jene, die den Dokumentenscanner schon besitzen (oder als Idee für ein Weihnachtsgeschenk).
Noch zwei Videos:
1. Hier ist der allgemeine Ablauf zu sehen:
2. Hier die intelligente Benennung von Dokumenten:
[1] Momentan muss man noch mit einigen englischen Begriffen leben, vermutlich wird das in der nächsten Zeit sprachlich noch angepasst.
[2] Korrekt wäre natürlich 8. 11. 2016. Momentan wird noch die US-Variante des Datums benutzt, aber wie gesagt, die endgültige „eingedeutschte“ Version steht ja noch aus.
der Download-Link zur Scansnap Cloud leitet auf den App-Store bzw. auf den iTunes-IOS-App-Store weiter und stoppt mit dem Hinweis ‚zur Zeit nicht im deutschen Store erhältlich‘ ab.
Klingt ja verlockend. Aber wo bekommt man die neue Firmware her? Insbesondere, wenn man einen Mac benutzt?
@Boris und @HP: Da ich keinen Mac nutze, konnte ich es damit nicht ausprobieren. Die Windows-Software kann auf der verlinkten Seite downloaden und installieren. Wie gesagt, es kann noch einige Zeit dauern, bis die Angelegenheit auch offiziell startet.
Unter http://www.fujitsu.com/global/support/products/computing/peripheral/scanners/scansnap/software/cloud/index.html erhält man die Software, die sich problemlos installieren lässt.
Ja, zu dieser Seite führt auch der Link jener Seite, die ich im Text erwähnt habe. Aber das sind die Windows-Versionen. Die Fragesteller benutzen Mac. (Aber ich glaube, ScanSnap veröffentlicht nicht immer gleichzeitig Updates für alle Systeme.)
Das Firmware Upgrade funktioniert auch in der Apfel-Umgebung. Einfach einen US oder UK AppStore Account eröffnen und dann die Software Scansnap Cloud downloaden.
Das habe ich inzwischen auch rausgefunden und gemacht. Und wenn man des Japanischen nicht so mächtig ist stellt man den Mac auf englisch, dann stellt sich die Software auch dauerhaft auf englisch.
Hallo HP. Bei mir ist die Software deutsch eingestellt. Liebe Grüsse aus der Schweiz
Oh. welcher Store? Ich hatte elende Mühe mit der Software aus US, weil die japanisch/englisch/französisch war.
Ah: What’s New in Version 1.1.20
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