Mein optimierter Homescreen (iPhone)
Heute mal ein paar Überlegungen aus meinem persönlichen Arbeitsumfeld, nur als Anregung, jeder hat da seine eigenen Vorlieben, aber vielleicht doch für den ein oder anderen interessant, warum ich was wie handhabe.
Computer und mobile Geräte haben bei mir unterschiedliche Schwerpunkte. Für das eigentliche Arbeiten benötige ich zwei Bildschirme und eine große Tastatur, um auf entsprechende Geschwindigkeiten zu kommen, Literatur und Information wird auf dem lesefreundlichen iPad gesichtet, das Smartphone dient hingegen der raschen Informationserfassung oder dem zügigen Nachschlagen. Ich möchte das Teil einfach aus der Tasche ziehen, mit möglichst wenig „Rumgetippe“ das erledigen, was gerade zu erledigen ist, und wieder verschwinden lassen. Und damit das auch wirklich „mobil“ passieren kann, nach Möglichkeit mit einer Hand – ohne extra stehen bleiben zu müssen oder lange auf dem Screen zu fummeln.
Mein iPhone6-Homescreen gliedert sich in drei Zonen. Zone 1 umfasst Apps, die ich zwar häufig nutze, bei denen der „Schnelligkeitsfaktor“ keine zu große Rolle spielt, ich muss die Icons also nicht unbedingt sofort mit dem Daumen erreichen. Denn die eigentliche „Daumenzone“ ist Bereich 2 – prinzipiell sind in dieser Zone alle Anwendungen gut mit dem Daumen zu erreichen. Die Ordner „Reise“ und „Sozial“ in Zone 1 dienen dazu, bestimmte Apps genau in diese Zone zu verschieben. Innerhalb der Zone 2 gibt es dann noch Apps, die ich besonders häufig nutze, die daher in einer „Komfortzone“ 3 liegen sollen. Nun zu den einzelnen Apps …
Etliche der Apps sind recht bekannt, weshalb in diesen Fällen sicher Stichworte genügen. Mal von unten nach oben:
- Evernote – okay, darüber müssen wir jetzt nicht reden 🙂 Natürlich orientieren sich die meisten ausgewählten Apps an den Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Evernote.
- Fantastical ist auch sehr bekannt, wird von vielen iPhone-Besitzern genutzt, übersichtlich, versteht Sprache gut usw. Zwar wäre der Sunrise-Kalender besser mit Evernote zu verknüpfen, aber in puncto „Ablesbarkeit“ hat Fantastical aus meiner Sicht Vorteile.
- Über Wunderlist muss ich auch nicht viele Worte verlieren. Prinzipiell könnte ich Einkaufslisten usw. zwar auch über Evernote pflegen, aber für die profanen Zwecke, dass ich mal wieder Kaffee kaufen muss, ist mir die Trennung lieber – und von der Eingabegeschwindigkeit ist Wunderlist in der letzten Version sehr gut geworden. Es gibt zwar Listen-Apps mit mehr Funktionen, aber ich möchte damit eigentlich kein Projektmanagement betreiben.
- Ganz wichtige App: Drafts. Ich habe ja früher schon beschrieben, dass man damit außerordentlich schnell Texte an Evernote übergeben kann. Alle Ideen, Stichpunkte, Gedankenfetzen wandern bei mir via Drafts nach Evernote.
- Die Evernote-Scanner-App Scannable ist zwar erst seit einigen Wochen auf dem Markt, hat aber auf Anhieb viele Freunde gewonnen. Gerade durch den raschen Fokus der iPhone-Kameras kann man wirklich super-schnell Dokumente als Scan in Evernote aufnehmen.
- ProCamera hat bei mir die iPhone-eigene App verdrängt. ProCamera hat unzählige Funktionen, aber darauf kommt es mir gar nicht an. Wichtig sind mir zwei Dinge: 1. ein Stabilisator, damit Aufnahmen möglichst scharf werden und 2. die sofortige Weitergabe an Evernote nach dem Schnappschuss, ohne gesondert die Album-App starten zu müssen.
- Eine App zum Abgreifen von Codes auf Postern und Plakaten gehört meiner Ansicht nach auch auf die Startseite. Qrafter ist hier besonders vielseitig und kann auch selbst entsprechende Code-Grafiken erzeugen (sogar mit Passwort-Schutz).
Die Apps der nächsten beiden Reihen sind so bekannt, dass ich diese überspringen kann. Die vorletzte Reihe könnte man als „Audio-Reihe“ bezeichnen. Hier vielleicht ein Wort zur verwendeten Podcast-App:
- iCatcher! hat sehr viele Einstell-Möglichkeiten, vor allem aber: Ich kann während des Hörens Marker setzen und diese Bookmarkliste später an Evernote übergeben. Denn gerade bei längeren Podcasts, die man z. B. während des Joggens hört, gibt es einzelne Stellen – etwa ein Literaturhinweis – die man sich merken möchte. Mit den Markern gelangt man umgehend an die entsprechend Stellen, ohne noch einmal suchen zu müssen.
- Timer-Apps gibt es natürlich auch unzählige – der große Vorteil bei Due sind die vielen Shortcuts, die man selbst konfigurieren kann. Einmal nach individuellen Vorlieben eingestellt, genügt später ein einfacher Fingertipp und man hat sofort für viele Situationen die korrekten Einstellungen vorgenommen.
- Zur Pomodore-Technik aus dem Bereich des Zeitmanagements könnte man jetzt viel schreiben – ich verweise hier einfach mal auf den Wikipedia-Artikel. Prinzipiell geht es darum, kleine Aufgaben, die man oft vor sich her schiebt, schneller in Angriff zu nehmen. Auch hier gibt es viele Anwendungen, da ich von der 25-Minuten-Regel abweichen wollte, habe ich auch hier zu einer App – Pomodrone – gegriffen, die flexibler konfigurierbar ist.
- Schließlich hat es noch Easy Hours auf den Startbildschirm geschafft. Gerade, wenn ich neue Projekte beginne, möchte ich auf möglichst einfache Art den Zeitaufwand erfassen. Hinzu kommt, dass diese App recht gut mit dem Lokalisierungsdienst des iPhones zusammen arbeitet und so automatisch Aktivitäten erfasst, je nachdem, wo ich mich gerade aufhalte. Die erzeugten HTML- oder CSV-Berichte lassen sich problemlos an Evernote übergeben.
hallo, danke fuer den beitrag. Vor allem drafts finde ich super. Laesst sich sicherlich gut dzu nitzen um notizen zu hoerbuecher aufzuzeichneb.
Ich nitze evernote fuer alles moegliche bis zum papierlosen buero. Nur beim Thema Todo listen wechsle ich staendig zwischen Evernote und wunderlist. Wie nutzt du die beiden apps, mit notizverlinkung? Viele gruesse
…vielen Dank für die sehr guten Tipps!
Eine Frage: wie erstelle ich die angesprochenen shortcuts in der Due App?
Vielen Dank!
Chris
„Einstellungen“, „Voreingestellte Zeiten“, „Schnellzugriffszeiten“ – alle Zellen lassen sich mit individuellen Zeiten versehen, sowohl absolut („um“) als auch relativ („Ab jetzt“).
Danke für diesen tollen Artikel. Ich liebe es wenn jemand „seine apps auspackt“
Gerade wenn man wie ich zum Beispiel eine app für Zeiterfassung wie Ihre „easy hours“ Empfehlung „googelte“
Das ist eine super Anregung mit den Zonen. Ich selbst habe immer noch alles von oben nach unten geordnet, mit den wichtigsten Apps ganz oben. Also wie in früheren Zeiten. 😉 Ich arbeite aber selbst auf dem „kleineren“ iPhone 6 meist mit beiden Händen. Werde das jetzt mal wieder überdenken.
Ruhig mal ausprobieren – ich habe früher auch die Apps nach einem alten Denkschama angeordnet, z. B. in thematische Ordner (Ordner spielen bei mir erst ab Home-Screen 3 eine Rolle). Das sind noch Vorstellungen aus der Desktop-Welt, mobil sind andere Anordnungen oft sinnvoller. Ich bin inzwischen einen ganzen Zacken schneller als früher.
Danke, perfekt. Gefällt mir sehr gut für schnelle Erinnerungen. Da ist Evernote manchmal zu umständlich.
Super, vielen Dank für den sehr nützlichen Artikel.
Mich würde noch interessieren, wie Sie die sofortige Weitergabe der Bilder mittels ProCamera 8 an Evernote realisieren. Habe dazu in der App nichts finden können.
Vielen Dank im Voraus.
1. Foto machen, 2. _innerhalb_ der App das Foto aufrufen (= links unten) 3. Share-Button