Paperback Writer und Evernotes AGB-(Nicht-)Änderung

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Wie verschlüsselt man Papier?

Vor einigen Tagen hatte Evernote seine Anwender über Änderungen im Januar in den AGB des Unternehmens informiert: Um Verbesserungen/Ergänzungen (z. B. Suche mit natürlicher Sprache)  zu testen, sollte ein begrenzter Kreis von Mitarbeitern einzelne Passagen von Notizen lesen dürfen [1]. Das führte zu größeren Protesten, Evernote ändert daher seine Geschäftsbedingungen nicht (Stellungnahme von Evernote).

Nun ja, dass gerade die Nutzer von Evernote allergisch auf solche Änderungen reagieren, hätte sich das Unternehmen denken können. Schließlich ist es ein entscheidender Vorteil, dass hier keine Daten an Werbetreibende verkauft werden, jeder Account in einer eigenen „Kapsel“ ruht (also keine Verknüpfung wie bei anderen Diensten erfolgt) usw. usw. [2] Außerdem verwendet Evernote keine „Sonderformate“ – man hat also innerhalb weniger Minuten alle Daten und Anhänge wieder auf seiner Festplatte und kann einen anderen Dienst nutzen.

Oder sollte man wieder auf Papier und Bleistift umsteigen? Dazu gibt einen bandneuen und sehr empfehlenswerten Podcast von Felix und Guido: Beide nutzen Evernote, sie kamen aber angesichts der erwähnten Änderungen ins Grübeln (der Podcast entstand 1 Tag, bevor Evernote von seinem Vorhaben Abstand nahm). Ist Papier am Ende doch beständiger und zuverlässlicher? Das Schöne an diesem Podcast: Man kann die Gedankengänge gut verfolgen, die Sprecher lassen sich Zeit, entwickeln ihre Überlegungen – ideal für einen 3. Advent:

Podcast BZT037 (Lesezeichen bei 1:08:15)

PS: Zum Thema „Sicherheit bei Papier“. Ich nutze ja ein Leuchtturm-Notizbuch (Artikel dazu hier), dessen Seiten ich von Zeit zu Zeit einscanne. Prompt vor einigen Tagen in einem Seminarraum liegen gelassen. Natürlich mit vielen nicht-digitalisierten Seiten! Okay, habe es wieder (und der Inhalt ist tatsächlich „verschlüsselt“, da ich hauptsächlich stenografiere). Aber unterm Strich kommt mir Evernote sicherer vor …

 

[1] Die Sache mit Opt-out/Opt-in usw. ist noch etwas verwickelter – recht sachlich hat darüber Caschys Blog „Stadt Bremerhaven“ berichtet (z. B. hier).
[2] Ja, Server stehen in den USA. Mir wäre auch in Standort in Deutschland lieber, aber wie man sieht (Frankfurter Knotenpunkt) ist auch diese Sicherheit nur „relativ“. Anders sieht die Sache natürlich für den geschäftlichen Bereich aus, da gibt es ja Auflagen.

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