Scannable – schneller als das Licht (iOS)
Inzwischen ist die kostenlose App „Scannable“ erschienen (ich hatte dazu ja schon vor einiger Zeit ein kleines Video produziert, die App ist für Android in Vorbereitung) und kassiert viel Lob. Nicht immer überzeugen mich Evernote-Produkte in allen Punkten, aber in diesem Fall finde ich die Umsetzung sehr gut gelungen. Zwar gibt es in allen AppStores jede Menge Scanner-Apps mit allen möglichen Funktionen – Ordnern, Archivierung, Markierungen usw. -, aber Scannable ist auf Schnelligkeit und Alltagstauglichkeit optimiert: bis zu 25 Scans pro Minute – einfach iPhone zücken, App starten, sofort – ohne weiteren Fingertipp – richtet sich der Bildschirm auf die Vorlage aus, fängt sie ein, ist sofort für die nächste Vorlage bereit.
Spesenquittungen, Rechnungen, Konzert-Flyer, Kassenbons und … und … und. Der Beleg liegt „quer“? Kein Problem – Scannable erkennt das und dreht das aufgenommene Ergebnis in die korrekte Richtung. Das Smartphone wird schräg gehalten? Scannable berechnet die Verzerrung und liefert ein kerzengrades Ergebnis. Ränder werden erkannt, Überflüssiges abgeschnitten. Und noch während des Aufnahmevorgangs kann man Scans, die nicht korrekt genug erscheinen, einfach „wegschnippen“. Doppelseitige Vorlagen? In 5 Sekunden ist das PDF-Dokument mit Vorder- und Rückseite auf dem Weg ins Evernote-Archiv. Trotz kleiner Dateigrößen ist das Scan-Resultat (Schärfe, Kontrast usw.) vergleichbar oder besser als bei ähnlichen Apps. Beispiel:
a) Scanbot (ebenfalls eine empfehlenswerte App), SW Grundeinstellungen, Dateigröße nicht optimiert
b) Scannable
Unterschiede treten vor allem bei „saugfähigem“, dickeren Papier mit dünner Schrift auf [1], da schlug sich Scannable bei meinen Tests ausgezeichnet. Allerdings zeigte in Einzelfällen Scanner Pro von Readdle noch einen Zacken bessere Ergebnisse, aber da muss man dann schon sehr genau hin schauen.
Nun mag man fragen: Warum hat Scannable so wenig zusätzliche Funktionen? Nun, die App kann zwar mit Dropbox, Google Drive usw. zusammen arbeiten, aber die eigentliche Idee ist, dass alle Verwaltungsarbeiten von Evernote übernommen werden. Sonst muss man zwei Archive pflegen, einmal in der Scan-App und einmal in Evernote, mit jeweils unterschiedlichen Handhabungen. So geschehen Einsortierung, Verschlagwortung, grafische Markierungen usw. in Evernote. Auch übernehmen die Evernote-Server die Texterkennung (auch von handschriftlichen Vorlagen), so dass man keine Zeit damit verliert, auf den Abschluss von OCR-Vorgängen zu warten.
Weitere Einzelheiten zur App im offiziellen Blog.
Testbericht von „eisy“ in dessen Blog.
[1] Was auch bei dieser Vorlage der Fall war: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung 2015: Deutschland aktuell, 1/15, Berlin, S. 3. Damit sich jetzt nicht die vielen Fans von Scanbot beschweren: In den meisten Fällen fielen die Ergebnisse sehr ähnlich aus und Scanbot hat ja noch viele weitere Funktionen, daher empfehle ich auch einen Blick auf diese App.
Ein deutliches Manko gegenüber der Konkurrenz sehe ich momentan allerdings noch in der automatischen Vorlagentypenerkennung bzw. das Fehlen einer Deaktivierungsfunktion: Wenn man z.B. eine kpl. Tageszeitungsseite mit Bild- UND Textinhalten knipst, entscheidet sich Scannable für einen der beiden Typen und stellten den anderen ziemlich unzureichend dar.
Aber wollen wir mal nicht unverschämt werden: Die App ist ‚für Nüsse‘ und mehr als ‚brauchbar‘ … außerdem ist es der erste Schuß und Optimierungen lassen sicherlich nicht lange auf sich warten …
Ich hab Scannable ausprobiert und finde keinen wesentlichen Unzterschied gegenüber der Evernote eingebauten Kamerafunktion ‚Dokument‘. Ich habe sogar mal einen Beleg mit Scannable und Evernote intern als Notiz erstellt und fand die Scannable Version schlechter.
Hallo Frank,
das dachte ich auch… Allerdings speichert Scannable die Dokumente als pdf in Evernote und Evernote nur als Bild, oder irre ich mich?
In Scannable ist es leider oft verschwommen. In Evernote nie…