Sommerinterview: Das erste Jahr von Evernote-CEO Chris O’Neill

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Wohin geht die Reise?

Chris O’Neill (vormals u. a. Manager beim Google-Glass-Projekt) wurde vor einem Jahr CEO von Evernote, um den Börsengang des Unternehmens vorzubereiten. Aus diesem Anlass führte das Tech-Magazin „engadget“ ein ausführliches Interview mit ihm. Einige der zentralen Aussagen:

  • Aus eigener Sicht hat Chris O’Neill jene Ziele, die er sich für das erste Jahr gesteckt hatte, erreicht: Aufbau eines neuen Führungsteams, Konzentration auf das Kerngeschäft, Überprüfung der „Zusatzprodukte“ – falls nicht erfolgreich, einstellen (z. B. den Evernote-Market mit den Evernote-Socken), falls erfolgreich, Funktionen ins Kernprodukt einbauen (z. B. Skitch)
  • Kapitalgeber seien zwar bereit, die Einlagen von momentan 200 Millionen Dollar noch zu erhöhen, O’Neill möchte darauf aber verzichten. Er sieht den Punkt gekommen, dass Evernote aus eigener Kraft Gewinne durch die Beiträge erzielen kann. Tatsächlich scheint das seit März zu gelingen, das dritte Quartal könnte sich sogar als das erfolgreichste in der Geschichte des Unternehmens herausstellen.
  • Die negativen Reaktionen in den Sozialen Medien auf die aktuellen Änderungen (Einschränkungen in der kostenlosen Version, Preiserhöhungen bei Plus und Premium) seien von Evernote erwartet worden („… so sicher, wie die Nacht dem Tag folgt …“). Auf die Neuregistrierungen habe dies keinen Einfluss gehabt (diese lägen weiterhin bei über 75.000 täglich). Jene, die Evernote intensiv einsetzten, hätten das Vorgehen akzeptiert. Auch, da es überhaupt die erste Preiserhöhung in der Geschichte des Unternehmens gewesen sei [1].
  • Von zentraler Bedeutung sieht Chris die Fragen nach Datensicherheit und Verschlüsselungsstandards an, die er mit einem „Weltklasse-Team“ anpacken möchte.
  • Als „Vision“ für die weitere Entwicklung von Evernote sieht er die „Freisetzung des Potenzials von Ideen“: Eine Informationsbewältigung, die nicht an komplizierte Tools gebunden ist, die „leicht“ von der Hand geht.

Deindra Hardawar: „Evernote’s CEO on ‚unlocking the potential of every idea'“.

[1] Tatsächlich hatte Evernote vor einem Jahr in Deutschland die Jahresgebühr sogar von 45 auf 40 Euro gesenkt.

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