Tags – die besseren Notizbücher
Als ich die neue Videoserie [1] vom Evernote-Profi Cameron sah, war ich
zunächst verblüfft: Läppische zwei Notizbücher finden sich in seiner
Sidebar. Noch dazu trugen sie die nichtssagenden Titel „Organized“ und
„Unorganized“. Stattdessen sieht man eine umfangreiche und gut strukturierte
Tag-Liste. Obwohl ja Evernote erst vor einigen Wochen das Feature der
„Unter-Notizbücher“ eingerichtet hat und man denken sollte: Toll, jetzt
stecke ich das alles hübsch sauber in einzelne Ordner (= Notizbücher). Aber wenn man an das KISS-Prinzip [2] denkt, dann ist Cameron eigentlich auf
der richtigen Spur. Denn eigentlich ist es störend, dass man zwei ähnliche
Ordnungsprinzipien (Notebooks und Tags) für seinen Content verwendet. Denn
entweder trennt man und verbindet mit jedem System unterschiedliche Zwecke,
muss dann aber bei der Suche überlegen, mit welchem System man die Unterlage
eher findet. Oder man bildet die Tag-Struktur ähnlich ab wie die
Ordner-Struktur dann hat man aber doppelten Pflegeaufwand.
Im Moment bin ich auf Camerons System umgestiegen und ich glaube, ich fahre
damit wirklich besser: – Ein „Eingangskörbchen“ für alle Unterlagen, die ich rasch mit dem iPhone
abschicke, mir per Mails sende usw.
– Ein Körbchen „eingeordnet“. So bald eine Notiz mit Tags versehen wurde,
wandert sie vom Eingang in diesen Ordner.
– Ein Ordner „Hauptnotiz“, darin habe ich meine tägliche ToDo-Liste, die ich
vom iPhone, iPad und Desktop aus pflege und immer „griffbereit“ haben
möchte.
Bei der Suche muss ich mich nun nur noch auf die Tags konzentrieren. Weitere
Vorteile:
– im Evernote-Desktop-Client bin ich einen Tick schneller mit der Eingabe
von Stichwörtern als mit der Auswahl von Notizbüchern
– wenn ich eine Zusammenstellung aus unterschiedlichen Projekten benötige,
so kann ich mehrere Tags mit der Strg.-Taste auswählen, bin also etwas
flexibler
– die Tags können mehr als eine Unterebene haben, was zwar nicht ganz so
wichtig ist, aber im Einzelfall auch nützlich sein kann.
[1] http://www.youtube.com/watch?v=EzWv0Y90LVw
[2] Keep it simple and straightforward, („Gestalte es einfach und
überschaubar“)
Bin soeben mit dem Umstellen fertig geworden. Diese Methode hat noch zwei zumindest für mich extrem wichtige Vorteile: 1. Tags sind im Gegensatz zu Notebooks auch direkt in der Suche ansprechbar. Wenn ich weiß, dass eine Notiz ein bestimtes Tag besitzt, so kann ich dieses direkt in die Suche eingeben. Bei Notebooks ging das nicht. und 2. Eine Notiz kann mehrere Tags besitzen, aber nur in einem Notebook sein. Das ist zwar für Tags schon selbstverständlich, aber trotzdem so verdammt praktisch, dass es einfach erwähnt werden muss.Danke für den Post und den Link zu howtobeextraordinary. Sehr guter Tipp ohne den ich sicherlich irgendwann in meinen Notizen untergegangen wäre ohne es zu bemerken.
zu 1.: Es gibt allerdings den Parameter „notebook“ – mit „notebook:Eingang Müller“ wird das Wort „Müller“ nur im Notizbuch „Eingang“ gesucht.
Das stimmt zwar, aber trotzdem stellt mich das nicht ganz zufrieden. Wenn ich beispielsweise unterwegs bin und auf dem iPhone schnell eine Notiz suche sollte es genügen allein das Tag in das Suchfeld einzugeben.Danke trotzdem 😉
Eine Frage zu dem Thema hätte ich noch, vielleicht bist Du ja in der Lage mir diese gleich zu beantworten. Ich hab beispielsweise ein Tag mit dem Titel „Bank“. Unter diesem Tag sind andere Tags gruppiert wie z.B. eins mit dem Titel „Sparkasse“. Ist es möglich, dass ich eine Notiz mit dem Sparkasse Tag versehe und es automatisch auch das Bank Tag bekommt? Ich möchte diese Notiz schließlich auch mit dem Stichwort Bank finden können. Vielleicht besteht ja ganz zufälig eine Methode, die die manuelle Alternative umgehen kann.
Du könntest die Sub-Tags mit Strg. markieren und gemeinsam auf das Root-Tag ziehen – dann geht es zumindest „auf einen Schlag“.Alternativ:Banken Banken-Sparkasse Banken-Volksbank usw.
Hallo,
vielen Dank für den recht informativen Blog.
Leider funktionieren sämtliche spedr-Links bei mir nicht.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich den Sinn von Linkverkürzern in einem Blog sowieso nicht ganz nachvollziehen kann, hat man bei einem Problem des Dienstleisters nicht nur die undankbare Aufgabe, sämtliche Links ändern zu müssen, sondern als Leser auch noch keine Chance, selbst auf der verlinkten Seite nach dem Inhalt suchen zu können.