Termine: Evernote versus Wunderlist
Viele Evernote-Anwender setzen die ToDo-Anwendung Wunderlist als Ergänzung ein. Beim Thema „Termine“ hat momentan Wunderlist meiner Ansicht nach etwas die Nase vorn: Wiederholungen lassen sich problemlos einstellen. Die Wiederholbarkeit von Terminen soll zwar auch in Evernote Einzug halten, aber wahrscheinlich wird man sich noch etwas gedulden müssen. Wie auch immer – Michael Lanzinger, der bereits zu OneNote einen Gastartikel verfasst hat, schildert hier seine Sichtweise aus seinem persönlichen Arbeitsalltag.
Man könnte diesen Artikel auch „Warum ich die Reminder in Evernote liebe, aber trotzdem primär mit Wunderlist arbeite“ nennen, aber das wäre dann doch etwas zu lang.
Für alle die Wunderlist nicht kennen, es handelt sich dabei um ein GTD-Tool der deutschen Software-Schmiede 6Wunderkinder und ist – zumindest für mich – die beste App, wenn es darum geht, To-do-Listen zu erstellen.
Derzeit in der Version „Wunderlist 2“ wurden mit dem Umstieg von Version 1 zahlreiche neue Features eingefügt, welche teilweise auch von dem (leider) gescheiterten „Wunderkit“-Projekt übernommen wurden.
Grundsätzlich tut Wunderlist genau das was es soll. Man kann verschiedene Ordner erstellen, in welche dann Aufgaben eingefügt werden können. In diese können dann noch Datum und eine Erinnerung nach Datum und Uhrzeit sowie Unteraufgaben eingefügt werden. Standardisiert stehen neben den individuell erstellbaren Ordnern auch noch vordefinierte zur Verfügung, die einem die Aufgaben des Tages, der kommenden sieben oder 14 Tage einsehen lassen. Außerdem werden erledigte Aufgaben nicht automatisch gelöscht, sondern stehen im jeweiligen Ordner zur Verfügung, können jedoch ausgeblendet werden. Ein netter Zusatz ist noch die Option Aufgaben bzw Ordner mit anderen Wunderlist-Usern zu teilen und sogar Aufgaben kommentieren. Im Premium-Modus hat man außerdem noch die Möglichkeit, an die einzelnen Aufgaben Dokumente anzufügen, sodass man z. B. den zu erledigenden Brief auch gleich zur Hand hat. Auch eine Art von Webclipper ist vorhanden.
So weit, so gut und nicht viel anders als die Reminders in Evernote. Oder gibt es doch Vorteile?
Zu Beginn sei angemerkt, dass es Wunderlist als App schon länger gibt als die Reminder-Funktion bei Evernote verfügbar ist, sodass bei meiner primären Nutzung von Wunderlist für GTD natürlich auch die Gewohnheit eine große Rolle spielt. Einen direkten Sync zwischen Evernote und Wunderlist gibt es derzeit – mir vollkommen unverständlich – noch nicht, wobei die Hoffnung ja bekanntlich zuletzt stirbt. In der Zwischenzeit kann man sich aber anderweitig, wie im Blog bereits beschrieben, behelfen. Dennoch eignet sich, zumindest der eigenen Erfahrung nach, Wunderlist besser als GTD-Tool [1] als die Reminder bei Evernote. Wenngleich man auch bei Evernote die Möglichkeit hat, sich bei einer Notiz einen Termin zu setzen und in der Notiz Checklisten zu erstellen, Evernote bleibt dennoch primär ein Notiz-Tool. Daher schätze ich die Reminder-Funktion ungemein, setze aber bei GTD auf Wunderlist, überhaupt in der Premium-Version, wenn man Dokumente an die To-do-Einträge anhängen kann oder den Eintrag – auch in der Basis-Version – mit einer kurzen Notiz bzw Links versehen kann.
Zusammengefasst kann mit Evernote und Wunderlist auch ganz ohne Sync sehr gut nebeneinander gearbeitet werden. Denn habe ich mir eine Notiz angelegt, kann ich diese gleich mit einem Reminder versehen und brauche Wunderlist nicht zu bemühen. Gerade reine To-do-Listen aber lege ich lieber in Wunderlist an. Und wenn man wirklich sichergehen möchte, dann kann man sich ja sowohl von Wunderlist als auch Evernote an eine Aufgabe erinnern lassen. Was auch noch sehr gut funktioniert ist natürlich die Option, in Wunderlist in der jeweiligen To-do-Liste mittels Link auf die Evernote-Notiz zu verweisen. So hat man die Erinnerung, eventuell mit Sub-Tasks, in Wunderlist und die vollen Notizoptionen von Evernote. Ungeachtet dessen stehen für mich auf der Wunschliste für GTD bei Wunderlist und Evernote die Sync-Funktionen zusammen mit Location-based-Reminders ganz oben.
Michael Lanzinger [E-Mail]
[1] GTD: Getting Things Done, eine Selbstmanagement-Methode (siehe Wikipedia).
schau dir mal pocket Informant an
Ist das die Rettung für alle, die vor lauter Verpeiltheit sonst ein Planungsbüro mit ihrem Terminkalender betrauen müssten?
Sehr schöner Artikel!
Patrick