Tipps zu den iPhone- und iPad-Updates

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Evernote übersichtlicher

Die iOS-Apps für Evernote haben ein grundlegend neues Aussehen erhalten, die Funktionen sind hingegen in weiten Teilen gleich geblieben. Dennoch lohnt es sich, genauer hinzusehen.

Zunächst: Wenn man einen größeren Datenbestand in Evernote hat, so kann es länger dauern, bis beim ersten Mal alle Notizansichten angepasst sind. Ebenfalls waren durch die millionenfachen Abrufe die Server von Evernote in den ersten Tagen ziemlich belastet, wenn es also zu stockenden Synchronisierungen kam, so ist das kein Grund zur Beunruhigung. Der Umstieg wird belohnt: Die neuen Apps reagieren außerordentlich schnell auf alle Aktionen.

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Listansicht und mehr

Nach dem ersten Blick haben sich viele iPhone-Besitzer beschwert, dass durch die Kachelansicht der Notizen weniger Information zu sehen sei. Aber man kann nach wie vor auf die gewohnte Listenansicht umstellen, nur sind die entsprechenden Buttons unter die grüne Leiste „gerutscht“, damit eben mehr Platz für die eigentliche Information vorhanden ist. Einfach ziehen oder – noch einfacher – kurz auf die dünne schwarze Leiste ganz oben auf dem iPhone tippen. Suchfeld, Sotierfunktion, Ansichtsumschaltung und „Notizbuch-Freigabeknopf“ erscheinen (letzterer nur, wenn man die Leiste innerhalb eines Notizbuchs aufruft).

Beim iPad dachten die Entwickler, dass die Listenansicht entbehrlich sei. Das sahen viele Nutzer anders, so dass Evernote bereits angekündigt hat, diese bei einem der nächsten Updates wieder zur Verfügung zu stellen.

Kurz noch zu dem oben erwähnten „Freigabe-Knopf“:

Damit kann ein Notizbuch sowohl öffentlich im Web freigegeben werden als auch für einen ausgewählten Personenkreis. Wenn einem also mitten auf der Messe einfällt, dass man seinen Kollegen die Fotos von den Ständen als Evernote-Notizbuch zur Verfügung stellen möchte, so kann man das auch mit den mobilen Apps realisieren.

Ganz allgemein hat man jetzt versucht, die „Tipp-Wege“ bei den Apps möglichst kurz zu halten. Das kommt besonders beim Start-Bildschirm zum Ausdruck, der jetzt das sofortige Erstellen neuer Notizen ermöglicht.

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ein Klick zur neuen Notiz

Zwar gibt es noch eine Reihe von weiteren Möglichkeiten, neue Notizen zu erstellen (z. B. via Audio-Aufnahme), doch hat man mit diesen zentralen Buttons sicher 80 % der mobilen Anwendungsfälle abgedeckt:

  1. Die Erstellung einer üblichen Textnotiz (übrigens ist die Spracherkennung beim aktuellen iPhone überraschend gut, so dass man seine Texte auch notieren kann – die pure Audio-Aufnahme ist leider nach wie vor im Qualitätslevel niedrig gehalten, um kleine Dateien zu erzeugen).
  2. Foto-Notizen: Plakate, Gegenstände, Landschaften usw.
  3. Die „Papier-Notiz“. Die ist nun keineswegs nur etwas für das spezielle Evernote-Moleskine-Notizbuch. Sie eignet sich vielmehr für alle (Papier-)Notizblätter, Briefe, Dokumente usw. Es werden automatisch Verzerrungen bereinigt, überflüssiger Rand abgeschnitten (sofern es sich um gängige Proportionen wie z. B. beim DIN-A5-Format handelt), der Kontrast erhöht. Insgesamt ist die Funktion technisch verbessert worden, so dass man sich in vielen Fällen eine gesonderte Scanner-App ersparen kann.

Richtig Spaß machen jetzt die Notizbuch-Stapel. Auf dem iPad sehen sie richtig schick aus, auf dem iPhone ist zwar die Optik etwas „trockener“, aber durch das „Aufblättern“ der Unter-Notizbücher auch schön übersichtlich. Ich hatte ja schon beschrieben, dass ich, obwohl ich eher ein Tag-Fan bin, für Mini-Projekte mir rasch solche Stapel anlege. Das kommt jetzt auch gut bei den mobilen Ansichten heraus – ein echter Fortschritt.

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Ein Stapel Notizbücher.

In wenigen Wochen startet die neue Variante „Evernote-Business“, die insbesondere für kleine Unternehmen oder Arbeitsgruppen gedacht ist und u. a. Administrations-Accounts zur Verfügung stellt.. Dabei legt Evernote Wert darauf, dass keine privaten Daten in Firmenzusammenhängen „sichtbar“ werden, ja, es ist noch nicht einmal erkennbar, ob jemand einen privaten Account besitzt. Zugleich akzeptiert Evernote die strengeren europäischen Richtlinien zum Datenschutz und u. a. für diesen Zweck eine hundertprozentige Tochter in der Schweiz gegründet (ursprünglich war an Berlin gedacht, aber die Schweiz bot Steuervorteile). Natürlich benötigt man keine zwei Apps, um Privat- und Firmendaten zu sichten, dafür aber zusätzliche Funktionen innerhalb der Apps. Das erste Anzeichen für diese Funktionen finden wir bereits im Update mit dem Such-Button „Personalwesen“.

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Evernote Business am Horizont.

Okay, das mag mal für den Anfang genügen – viel Spaß mit den neuen Updates!

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7 Antworten

  1. philosophus sagt:

    Gibts ene Quelle für die Äußerung der Entwickler, In Evernote for iPad eine List View einzuführen? Ich kann nichts dazu finden. Die neue Version ist in mehrfacher Hinsicht mißlungen; ich habe ein Downgrade zu 4.4 gemachtl

    • Herby sagt:

      Quelle: forum.evernote.com, iOS-Rubrik – außer fehlender Listenansicht und Reduktion der Sortiermöglichkeiten: was stört Dich noch an der iPad-Version?

      • philosophus sagt:

        Danke für die schnelle Antwort! Im Evernote-Nutzerforum lese ich auch mit, aber da konnte ich diese Info nicht finden. Die Entwickler haben m. W. zugesagt die Option „sort by date created“ wieder einzuführen, zur „list view“ hat such noch niemand von offizieller Seite geäußert. List view und sort by date created sind für mich unverzichtbar; ich nutze Evernote v. a.als digitales Kursbuch für meine Lehrveranstaltungen; wenn man dann sieht, dass Third-party-Apps mehr Features haben als Evernotes eigene Software könnten einem schon die Tränen kommen.

  2. Stephany K. sagt:

    Klasse Artikel!
    Danke für die vielen Tipps, vor allem die „Papier-Notiz“. Ich hacke mir gerade, das ultimative Papier-Notizbuch, dass sich unkompliziert mit Evernote verbinden lässt.

    Grüße,
    Stephany

  3. Joe sagt:

    Keine Anmerkung zum Artikel, aber dafür ein Hinweis auf unser Konkurrenzprodukt: Mit Beesy haben wir (ein Startup aus Frankreich) eine App entwickelt, die nicht nur eine To-do-Verwaltung bietet, sondern diese auch mit einem Notiztool verknüpft. So können während einer Besprechung Notizen gemacht werden, aus denen dann automatisch To-do-Listen und Besprechungsprotokolle erstellt werden können. Weiterhin können all diese Elemente zu Projekten zusammengefasst werden.

    Weitere Infos zu Beesy gibt es hier: http://de.beesapps.com/beesy-notiz-apps-fur-das-ipad/
    Ansonsten stehen wir für Fragen oder Testanfragen immer zur Verfügung!