Writing Kit 3 – Markdown-Editor für Evernote und Dropbox
Writing Kit 3.x ist eine Universal-App für iPad und iPhone. Auf den ersten Blick ein Texteditor und vielen. Die eigentlichen Besonderheiten schlummern unter der Oberfläche und sind nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar. Aber der Reihe nach.
1. Strukturierter Text
Da die Sommerzeit naht (okay, so ganz sicher ist man sich nicht) und sich eins meiner studentischen Projekte gerade mit der App-Umsetzung „Beste Freiluft-Arbeitsplätze in Ulm“ befasst, will auch ich öfter mal „draußen“ arbeiten. Dort will ich zwar nicht zu komplizierte Dinge machen, aber mehr als eine Kurznotiz und insbesondere das Entstehen von strukturierten Texten, die so dann auch in Evernote eingeblendet werden, ist schon mal das eine Ziel. In einem früheren Beitrag habe ich schon mal beschrieben, dass ich dafür bevorzugt die einfache Markdown-Syntax nutze.
In Writing Kit kann man jederzeit die sauber formatierte Vorschau aufrufen – genau so wird auch der Text in Evernote formatiert sein.
2. Tastatur-Besonderheiten
Das zweite: Es soll sich einerseits auf der iOS-Tastatur eine zusätzliche Reihe von Tasten befinden, die genau diese Strukturierungsfunktionen zur Verfügung stellen. Keine exotischen Symbole wie „französische Anführungszeichen“, sondern z. B. die Raute „#“, um Gliederungsüberschriften einzufügen. Alle Markdown-Tasten sind vorhanden (plus noch eine Reihe zusätzlicher Zeichen, wenn man die Tastenreihe nach links zieht).
Andererseits soll der Editor auch nahtlos mit meiner – preisgünstigen – Bluetooth-Tastatur zusammen arbeiten. Ich will alle vom Desktop gewohnten Befehle wie z. B. „Strg + A“ für die Textmarkierungen, Sprünge im Text usw. usw. auch in diesem Editor nutzen können. Denn von Situation zu Situation ist es unterschiedlich, ob ich mit der eingebauten oder mit einer externen Tastatur arbeite. Das alles funktioniert.
Ein Bonus ist die Gestensteuerung: Einfaches Tippen im linken/rechten Randbereich = ein Buchstabe vor, zurück; mit zwei Fingern = ein Wort vor, zurück; Einzüge, Undo usw.
3. Exportformate
Weiterhin möchte ich sowohl den Originaltext mit der Markdown-Syntax erhalten wissen, so dass ich sofort auf dem Computer zu Hause diesen Text weiter bearbeiten kann. Ich möchte aber auch den (HTML-)formatierten Text exportieren können, damit er „hübsch“ in der Evernote-Notiz erscheint. Und ich will entscheiden können, ob ich die verschiedenen Formate vielleicht lieber gleich als PDF erhalte.
Writing Kit stellt all diese und noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung (siehe Screenshot am Ende des Artikels). Es gibt auch mehrere Exportmöglichkeiten zu Evernote. Für den beschriebenen Zweck – die „formatierte“ Anzeige des Textes direkt in Evernote und nicht als Dateianhang – wählt man „HTML Source Code – Evernote“.
4. Outliner-Funktionen
Wenn schon strukturierter Text, dann auch richtig. Sprich: Wenn ich verschiedene Überschriften anlege, dann möchte ich eine Gliederungsübersicht für den Überblick erhalten. Der Editor stellt diese Übersicht zur Verfügung – mit einem Tipp auf einen Gliederunspunkt landet man sofort an der entsprechenden Stelle im Text. Was – noch – nicht möglich ist: Innerhalb der Gliederungsansicht Textstücke zu verschieben. Allerdings gibt es eine spezielle Geste, mit der man auf einen Schlag einen Absatz markieren und entsprechend an anderer Stelle einfügen kann.
5. Dropbox-Anbindung
Wozu eine Dropbox-Anbindung, wenn man die Notiz doch in Evernote hat? Writing Kit synchronisiert automatisch mit einem beliebigen Dropbox-Ordner. Auf diese Weise kann ich z. B. einen Text mit meiner Windows-Software (in meinem Fall der Markdown-Editor Writemonkey, dessen Standard-Speicherpfad der gleiche Dropbox-Ordner ist) beginnen und nahtlos unterwegs in Writing Kit weiter bearbeiten. Und umgekehrt. Meist arbeite ich bei längeren Texten zunächst nur via Dropbox, am Schluss exportiere ich nach Evernote.
6. Weitere Funktionen
Auf großen Bereich zusätzlicher Funktionen – Recherchemöglichkeiten durch den integrierten Browser, Power Search, bei der man einfach Fragen stellen kann, Grafik-Integration usw. usw. – gehe ich an dieser Stelle nicht weiter ein. Es sind etliche nützliche Sachen dabei, andere nutze ich hingegen gar nicht. Das wird man selbst herausfinden. Sehr zu loben sind die – allerdings in englischer Sprache verfassten – Hilfetexte, samt Spickzettel für die Markdown-Syntax. Einfach mal auf der Homepage auf Entdeckungstour gehen oder das YouTube-Video anschauen (ältere App Version, inzwischen ist der Funktionsumfang erweitert).